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Zwischen 1941 und 45 gab es am alten Lübbecker Krankenhaus eine Baracke für Zwangsarbeiter und Quarantänefälle. Die dort Verstorbenen wurden an der heutigen Stelle, zum Teil nach Umbettung, zusammengeführt. Dafür sorgten die evangelischen und katholischen Pfarrer.

Der Lübbecker Karl Haddewig und seine Frau Anna versuchten den russischen und anderen Zwangsarbeitern zu helfen. Dafür wurde Karl in ein Konzentrationslager gesteckt und im August 1944 umgebracht.

Haddewig wurde im ersten Weltkrieg verwundet und kam in russische Kriegsgefangenschaft. Er wurde in ein Lager nach Sibirien gebracht und hatte schon bald Russisch gelernt. Nach der Freilassung aus der Gefangenschaft arbeitete er als Heizer in der Kammgarnspinnerei in Lübbecke. Dort half er auch als Übersetzer für russische Zwangsarbeiter, was ihm aber gleichzeitig das Misstrauen der Obrigkeit einbracht. Auch seine Frau Anna half den Russen und steckte ihnen heimlich Lebensmittel zu.

Landrat v. Borries ordnete am 8. März 1943 an: "Haftanordnung folgt, sobald die Genehmigung zur Aufnahme in ein Konzentrationslager vorliegt". Am 19. Juni 1944 erfolgte die Verhaftung. Die Direktion der Kammgarnspinnerei setzte sich für eine sofortige Freilassung Haddewigs ein. Vergeblich. Haddewig kam in das Konzentrationslager Lahde (heute ein Stadtteil von Petershagen). Dort wurde er im August 1944 mit einer Giftspritze umgebracht.

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