Community Background Picture
bg_leeser

Inhaltsverzeichnis

title_leeser

Heimann Leeser war Lehrer und hatte sich für Reformen in Gottesdienst und in der Gemeinde verdient gemacht. Das belegt die Widmung der Gemeinde auf diesem Grabstein. Der älteste Nachweis, dass Juden in Lübbecke lebten, bietet ein Gedenkstein am Nordportal der St.-Andreas-Kirche. Dort wird an die Kirchenerweiterung 1350 erinnert und von einem Pogrom gegen Juden berichtet. Jüdische Einwohner hatten im Mittelalter keine Möglichkeit Bürgerrechte in den Städten zu erwerben und waren in ihrer Berufsausübung stark eingeschränkt. Sofern sie über genügend Geld verfügten, konnten sie sich den Status eines „Schutzjuden“ erkaufen. Juden durften keine Waffen tragen.

Für Gottesdienste traf sich die Gemeinde privat oder in angemieteten Räumen. Die Kinder wurden in Hebräisch und in der Ausübung des Glaubens unterrichtet. Spätestens 1744 wurde in einem Vorwerk eines ehemaligen Burgmannshofes eine Synagoge eingerichtet, allerdings war der Gemeinde nur die Anmietung der Räume gestattet.

In der „Franzosenzeit“ (1807 bis 1813) wurden Juden mit Christen rechtlich gleichgestellt und der Zunftzwang aufgehoben. 1854 konnte die Gemeinde die bisher gemietete Synagoge kaufen und ausbauen. Die Einbindung der jüdischen Bevölkerung in die christliche Gesellschaft setzte ein. Die jüdische Gemeinde reformierte den Gottesdienst und führte unter anderem Deutsch in Predigt, Gebet und Gesang ein.

Mit der Machtergreifung der Nazis begann die Zeit der Diffamierung, der allmählichen Entrechtung, der Verfolgung und schließlich Ermordung der Juden. Mitte 1941 lebten bereits keine jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger mehr in Lübbecke.

title_leeser

title_leeser

Ein Bericht von Max Lazarus, gelesen von Uwe Feldmann

Schräg gegenüber befindet sich das Ehrenmal für den im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten Max Löwenstein. Sein Lehrer Max Lazarus erinnert sich:

title_leeser

Familie Leeser

Vornamen und Jahreszahlen

Familie Leeser hatte sechs Kinder, von denen drei gestorben sind. Auf dem Grabstein findest du ihre Namen. Wie alt sind sie geworden? Auf diesen Friedhof findest du noch viele weitere Kindergräber, achte auf die Jahreszahlen! Damals hatte man noch nicht so gute Medizin gegen Krankheiten wie heute. Es gab auch Zeiten, in denen es wenig zu essen gab und die Menschen hungerten.

Beliebt waren biblische Vornamen wie Abraham oder Sarah. Manche Vornamen sind allerdings ganz ungewöhnlich wie „Heimann“ oder „Heinemann“, „Herz“ Weinberg oder „Täubchen“ Ruben. Findest du ihre Gräber? Welche der vielen Namen sind noch heute modern?

Sophie Hecht ist die erste, die auf diesen Friedhof beerdigt wurde, das war 1863. Finde ihr Grab! Wie alt ist sie geworden?