
עליכם Shalom aleichem! „Friede (sei) mit dir/euch“! Friedhof heißt in hebräischer Sprache „Bet ha chajim“= Haus des Lebens oder „Bet olam“= ewiges Haus. Ein jüdischer Friedhof ist für die Ewigkeit angelegt und kennt keine Liegefristen. Weder Gräber noch Grabsteine dürfen je beseitigt werden.
Wir laden Sie ein, mehr über die jüdische Gemeinde in Lübbecke und über die jüdische Bestattungskultur zu erfahren!
Auf dem Gebiet der Stadt Lübbecke befinden sich bis heute zwei jüdische Friedhöfe. Eröffnet wurde der „neue“ Friedhof 1863 mit dem Begräbnis von Sophie Hecht. Der „alte“ jüdische Friedhof befindet sich in der Lübbecker Feldmark. Die ältesten Grabinschriften dort stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Gräber sind so angelegt, dass sie nach Osten Richtung Jerusalem zeigen. Die beiden Friedhöfe werden vom Landesverband der jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe K.d.ö.R verwaltet und von der Stadt Lübbecke gepflegt.
Mit dem Erlöschen der jüdischen Gemeinde in der NS-Zeit finden keine Bestattungen mehr statt. Männer dürfen die Friedhöfe daher ohne Kopfbedeckung (Kippa) betreten.
Der letzte in Lübbecke tätige jüdische Lehrer und Kantor, Max Lazarus, beschreibt den neuen Friedhof in seinen Aufzeichnungen so:
Hier sehen Sie die Rekonstruktion der historischen Wegeführung auf Basis von Aufzeichnungen des Kantors Max Lazarus (um 1940) im Vergleich mit dem aktuellen Zustand (2024).
Das Zeichen der Juden für ihre Religion ist der Davidstern. Hier im Tor ist er abgebildet. Findest du ihn auf dem Friedhof wieder? Auch die Christen und die Moslems haben ein Zeichen für ihre Religion. Kennst du sie?
Der Davidstern zeigt zwei untrennbar miteinander verflochtene Dreiecke. Sie sind das Zeichen der Jüdinnen und Juden für ihre Verbundenheit mit Gott. Der Mensch hat sein Leben von Gott erhalten (Dreieck zeigt nach unten), der Mensch wird zu Gott zurückkehren (Dreieck zeigt nach oben). Der Umriss hat sechs äußere Spitzen und sechs innere Ecken, die zusammen zwölf Ecken bilden. Diese zwölf Ecken des Sterns sollen die Zwölf Stämme Israels darstellen. Außerdem stehen die sechs Dreiecke für die sechs Schöpfungstage und das große Sechseck in der Mitte steht für den siebenten Tag, den Ruhetag.
Das Judentum ist die älteste Religion der Welt, die nur an einen Gott glaubt. Aus dem Judentum entwickelten sich später das Christentum und der Islam. Ihr gemeinsamer Urvater ist Abraham. Juden beten in der Synagoge, Christen in der Kirche, Moslems in der Moschee. Das Zeichen der Christen ist das Kreuz, das der Moslems der Halbmond.