
Die Familie ist seit dem frühen 17. Jahrhundert in Lübbecke nachweisbar.
Eduard Gerlach war studierter Drogist. Er übernahm 1868 von seinem Vater das traditionsreiche Kolonialwarengeschäft und ergänzte es mit einer Drogerie. Dort suchte er nach einer praktischen Lösung, wie man die Füße vor Wund- und Blasenlaufen schützen kann. Nach etlichen Jahren des Forschens und Experimentierens war er erfolgreich. Im Jahr 1882 brachte er unter dem Namen „E.Gerlach`s Praeservativcreme“ die weltweit erste industriell hergestellte Fußpflegecreme auf den Markt. Das war der Grundstein für das weltweit erfolgreiche Familienunternehmen „Gehwol“.
1875 ließ Eduard Gerlach an der Südseite der Langen Straße ein repräsentatives Wohn- und Geschäftshaus nach Berliner Vorbild errichten. Zahlreiche Arbeiten, unter anderem das Verputzen der Fassade, wurden seinerzeit von Berliner Handwerkern ausgeführt. Auch die Eisenteile stammten aus Berlin. Sie mussten mit Pferdefuhrwerken von Kirchlengern nach Lübbecke gebracht werden, da es hier noch keinen Bahnanschluss gab.
Als die Lübbecker 1839 die Möglichkeit erhielten, Familiengrabstellen auf dem neuen Friedhof zu erwerben, war die Familie Gerlach eine der ersten Familien, die von dieser Möglichkeit Gebrauch machte.
Eine weitere in Lübbecke hochgeschätzte Persönlichkeit war der Postexpediteur Friedrich Ludwig Gerlach. Er war Landwirt, Kämmerer, Steuereinnehmer, Geldverleiher, Konkursverwalter und Gastwirt in einer Person. Er war Großvater von Eduard Gerlach, dem Drogisten und Gründer von Gehwol. Sein Grabstein, eine Stele mit Schmetterling, gehört zu den ältesten Grabsteinen des Friedhofs.