
Dem städtischen Friedhof ist ein kleiner Friedhof mit eigenem Eingang angeschlossen. Hier wurden die Niedringhauser bestattet. Dieser Oberbauerschafter Ortsteil gehörte ebenso wie Beendorf zur Lübbecker Kirchengemeinde.
Auf der Südseite der St.-Andreas-Kirche hatten sie ihren Eingang und Friedhofsteil. Die Wege zum Friedhof und zur Kirche nach Lübbecke führten damals über die heute noch umgangssprachlich genannten „Kirchwege“ – bei Wind und Wetter.
1839 erhielten die Oberbauerschafter eine eigene Fläche neben dem neuen Lübbecker Friedhof. So behielten viele Niedringhauser, teilweise sogar bis heute, ihre Grabstätte weiterhin in Lübbecke.
Im gleichen Jahr wurde für Oberbauerschaft in Beendorf ein eigener Friedhof errichtet. Im Kirchenbuch wird der erste Friedhof in Oberbauerschaft als „Bauerschaftskirchhof“ bezeichnet. Wenn ein Oberbauerschafter nun in Lübbecke bestattet wurde, stand da manchmal „Lübbecke (Oberberger)“. Das kommt daher, dass Oberbauerschaft von Lübbecke aus als „Oberberger Bauerschaft“ bezeichnet wurde.
Wir finden auf diesen Friedhof einige „alte“ Familiengrabstellen mit typischen Grabtafeln der damaligen Zeit. Oft sind sie einheitlich gestaltet. Einige Tafeln befinden sich am Kopfende des Verstorbenen, also direkt am Wegrand. Die Gräber sind nach Osten ausgerichtet. Dem Verstorbenen soll so am jüngsten Tag eine unverstellte Sicht auf den Auferstandenen und das Paradies gewährleistet sein.
Typische Symbole auf Grabsteinen sind „Herz, Anker und Kreuz. Sie werden so gedeutet: Das Herz steht für Liebe, der Anker für Hoffnung. Das Kreuz steht zunächst für Jesus Auferstehung. Es ist auch ein Symbol für Verbundenheit: senkrechter Balken = Verbindung zu Gott, Querbalken = Verbindung der Menschen unter einander. Und weiter: Der Querbalken würde ohne den senkrechten Balken nicht funktionieren, das Kreuz steht für Tragkraft und Rückhalt.