
Dieser Teil wurde 1998 angelegt. In keinem anderen Friedhofsteil ist der Wandel in der Bestattungskultur so deutlich erkennbar. Hier finden wir viele moderne Bestattungsformen und Reihengräber. Die Nachfrage von Erdbestattung in Familiengräbern oder Reihengräbern nimmt ab. Dagegen steigt die Nachfrage nach unterschiedlichsten Grabarten und Bestattungsformen. Inzwischen sind Feuerbestattungen die Regel. Die Gründe dafür sind vielfältig. Oftmals fehlen Möglichkeit oder Bereitschaft für eine langfristige Grabpflege. Familienstrukturen ändern sich, Kosten-Nutzen-Überlegungen spielen eine Rolle. Gedenken und Trauer werden von der Grabstelle abgekoppelt und verlagert. Friedhöfe werden multikulturell.
Diese Entwicklung stellt Friedhofsverwaltungen vor großen Herausforderungen. Gleichzeitig bieten sich ihnen durch freiwerdende Gräber oder Grabflächen neue Gestaltungsmöglichkeiten für Bestattungsangebote. Zum Beispiel wurden hier die ersten Baumgräber angelegt: Urnen werden rund um den Baum in den Boden gelassen, der Name des Toten auf einer Plakette am Baumstamm oder einer Stele angezeigt.
Es weht der Wind ein Blatt vom Baum, von vielen Blättern eines, dies eine Blatt, man merkt es kaum, denn eines ist ja keines.
Doch dieses Blatt allein, war Teil von unserem Leben, drum wird dies Blatt allein, uns immer wieder fehlen.
(Rainer Maria Rilke)