
Der Bau der Friedhofskapelle war vor Beginn des 2.Weltkriegs geplant, wurde aber erst nach Kriegsende umgesetzt. Der Entwurf der Kapelle stammt vom Lübbecker Architekten Heinz Bünemann. 1950 war die Kapelle fertig gestellt und wird seitdem für Trauerfeiern genutzt. 1964 wurde sie durch 6 Kammern zur Aufbahrung von Verstorbenen erweitert. 2023 fanden ein erneuter Umbau bzw. eine Modernisierung statt. Die Nutzung der Friedhofskapelle steht allen Konfessionen und auch Konfessionslosen offen. Als Ende der 1980-iger Jahre ein starker Zustrom von Deutschen aus Russland einsetzte, stellte die Stadt die Kapelle für Gottesdienste zur Verfügung.
Bis in die späten 1940er Jahre war es üblich, die Verstorbenen in ihren Wohnhäusern oder in der Leichenhalle des Krankenhauses aufzubahren. Von dort führte ein Trauerzug mit Leichenwagen zur Beisetzung auf dem Friedhof. Der Leichenwagen mit Pferdegespann war besonders hergerichtet: Die Pferde trugen schwarze Umhänge und schwarzes Geschirr, das am Kopfteil mit schwarzen Federn geschmückt war. Auch der Wagen selbst mit Baldachin, Schnitzereien und Verzierungen war in Schwarz gehalten. Später wurden die Toten mit einem speziellen PKW-Sargwagen im Schritttempo zum Friedhof gefahren.