
Im Friedhofsteil von 1913 finden wir mehrere Kammergräber bzw. Gruften. Sie sind leicht an der Deckelplatte aus Marmor oder Metall und an den Lüftungsschächten zu erkennen. Nicht nur die Sintis und Roma nutzen Kämmergräber oder Gruften, auch die Lübbecker Zigarrenfabrikanten Blase ließen sich und ihre Familienangehörige in Gruften bestatten. Ein Kammergrab oder Gruft ist ein Raum, in dem Särge und Urnen beigesetzt werden. Auf Friedhöfen wird die Grabstelle ausgehoben und zu einem Raum gemauert. In Klöstern oder Kirchen ist eine Gruft oder Krypta ein eigener Raum, meist im Keller. Für die Beisetzung in einer Gruft muss ein Verstorbener in einen luftdichten Sarg gebettet werden. Das ist ein Metallsarg, der vor der Beisetzung luftdicht verlötet wird. Särge für die Gruft können aus einem oder zwei Teilen bestehen. Bei zwei Teilen ist der innere Teil ein Metallsarg. Der äußere Sarg kann dann auch ein Holzsarg sein, in Kirchen ist er meistens aus Stein. In einer Gruft werden der Sarg oder die Urne nicht mit Erde bedeckt. Sie bleiben umgeben von Luft dort stehen, wo sie abgestellt wurden. Da die Särge aus Metall und luftdicht verschlossen sind, bleiben sie über Jahrzehnte unverändert.