
Helmut Bloch hat den Holocaust überlebt. Er war der einzige aus seiner jüdischen Gemeinde, der in seine Heimatstadt zurückkehrte.
Er wurde 1922 in Lübbecke als Kind des jüdischen Kaufmanns Leopold Bloch in der Bäckerstraße geboren. Sein Vater starb 1932 in Lübbecke. Helmut und seine Mutter Herta wurden ins KZ Auschwitz eingeliefert. Hier wurden sie getrennt. Die Mutter wurde ermordet. Helmut musste zunächst Schwerstarbeit im Steinbruch leisten, dann durfte er als gelernter Gärtner in der Gärtnerei des Konzentrationslagers arbeiten. Gegen Ende des Krieges wurde er in das unterirdische Werk Dora bei Nordhausen am Harz verlegt. Nach der Befreiung kam er als kranker Mann nach Lübbecke zurück. Zunächst arbeitete er als Dolmetscher bei der englischen Zivilverwaltung. Hier lernte er seine spätere Frau kennen. 1952 wurde er mit dem Status eines Kriegsbeschädigten bei den Lübbecker Stadtwerken angestellt, später arbeitete er im Einwohnermeldeamt. 1973 verstarb Helmut Bloch durch Herzstillstand.
Er wollte mit seiner Frau auf der Grabstelle seiner Familie auf dem jüdischen Friedhof beerdigt werden. Da seine Frau Christin war, konnte ihm das Rabbinat diesen Wunsch nicht erfüllen. Schließlich wurde er auf dem städtischen Friedhof von einem evangelischen Pfarrer bestattet. Hier wurde Jahre später seine Frau neben ihn zur Ruhe gebettet.